Auf Einladung der Kurdischen Gemeinschaft kam Cap-Anamur-Gründer Rupert Neudeck zu einem Gespräch über die Situtation der kurdischen Flüchtlinge im Irak nach Siegburg.
In einem gemeinsamen Gespräch mit dem Vorsitzenden der Kurdischen Gemeinschaft Rhein-Sieg/Bonn e.V., Musa Ataman, wurde über die Möglichkeiten für eine schnelle humanitäre Hilfe für die Flüchtlinge im Nordirak gesprochen, aber auch über deutsche Waffenlieferungen an die Peschmerga, die irakisch-kurdischen Kämpfer, die den IS-Truppen entgegenstehen. Und zum ersten Mal, räumte Neudeck ein, sprach er sich bei dieser Gelegenheit offen dafür aus, mit Hilfe deutscher Waffenlieferungen schnell und ohne weitere politische Diskussionen die Front gegen die IS-Truppen zu verstärken und somit die Flüchtlinge zu schützen. Er sieht Parallelen zum Bosnienkrieg in den 90er Jahren. „Wir müssen die Menschen dort schützen oder uns auf eine Luftbrücke vorbereiten und sie hier aufnehmen.“ Auch ein militärisches Eingreifen seitens der westlichen Staaten schließt er nicht als Möglichkeit aus.
Zugleich sind Neudeck und seine Hilfsorganisation der Grünhelme derzeit dabei, humanitäre Hilfen im Nordirak vorzubereiten. Es geht hierbei um Soforthilfen wie Notquartiere und andere nötige Dinge, aber auch um Maßnahmen zum Wiederaufbau. In Kürze werde sich ein Vorstandsmitglied der Grünhelme vor Ort ein Bild von der aktuellen Lage machen. Gleichzeitig betont Neudeck aber auch, dass die gesamte internationale Gemeinschaft bei der Hilfe gefordert ist. „Die Not ist zu groß, als dass eine kleine Organisation das leisten könnte“, so Neudeck. Und auch von Seiten der Muslime erwartet Neudeck eine Unterstützung.