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Eröffnung der neuen Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit für den Rhein-Sieg-Kreis

Die Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit für den Rhein-Sieg-Kreis in Trägerschaft der Kurdischen Gemeinschaft wurde am 25. März 2021 offiziell eröffnet. Ziel der neuen Servicestelle ist es, durch professionelle und vertrauliche Beratung gemeinsam mit den Ratsuchenden gegen individuelle und institutionelle Diskriminierung aktiv zu werden. 

Der gemeinsamen Einladung des Landrats des Rhein-Sieg-Kreises, Sebastian Schuster, des Bürgermeisters der Stadt Sankt Augustin, Herrn Dr. Max Leitterstorf, und des Vorsitzenden der Kurdischen Gemeinschaft Rhein/Sieg-Bonn e.V., Musa Ataman, waren am Donnerstag, den 25.03.2021, fast 40 Gäste aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft gefolgt. Unter ihnen waren Katharina Gebauer, Mitglied der CDU-Landtagsfraktion, Dieter Schmitz, Sozialdezernent des Rhein-Sieg-Kreises, Antje Dinstühler, Leiterin des Kommunalen Integrationszentrums, Aslı Sevindim, Leiterin der Abteilung Integration im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen und Rainer Mathes, Kreisgruppengeschäftsführer des Paritätischen NRW e.V. im Rhein-Sieg-Kreis, die mit bestärkenden Grußworten die Veranstaltung eröffneten.

Zu Beginn der Veranstaltung drückte Musa Ataman seine Freude darüber aus, dass die Kurdische Gemeinschaft als Migrant:innenselbstorganisation die Trägerschaft für die erste Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit im Rhein-Sieg-Kreis erhalten hat. Landtagsabgeordnete Katharina Gebauer bestätigte, dass die Kurdische Gemeinschaft als Migranten:innenselbstorganisation der richtige Träger für die neue Servicestelle sei. Dies bekräftigte auch Reiner Mathes, Kreisgruppengeschäftsführer des Paritätischen NRW e.V. im Rhein-Sieg-Kreis. Doch machte Ataman deutlich, dass „auch wir als Migrant:innenselbstorganisation in unseren vielen Jahren der Arbeit auf verschiedenen Arbeitsfeldern Diskriminierung erfahren haben.“ Diese habe die Kurdische Gemeinschaft aber nicht davon abgehalten ihre Arbeit fortzuführen. „Weil Diskriminierung keine Meinung, sondern eine menschenverachtende Haltung ist, die wir bekämpfen müssen“, so Ataman. Die Auseinandersetzung mit Antirassismus sei wichtig. Es müsse immer wieder angesprochen werden, worum es geht, so die Leiterin der Abteilung Integration im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Persönliche Worte fanden der Sozialdezernent Dieter Schmitz und der Bürgermeister der Stadt Sankt Augustin, Dr. Max Leitterstorf. So können nach Schmitz nicht alle Menschen nachempfinden, wie sich tagtägliche Diskriminierung anfühlt. Dr. Leitterstorf machte u.a. deutlich, dass Diskriminierung auch unbewusst ausgeübt wird.

Clara Petersen, Beraterin und Referentin der neuen Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit für den Rhein-Sieg-Kreis, machte in Ihrer Rede deutlich: „Wenn Menschen zu uns in die Beratung kommen, ist das keinesfalls ein ,negatives Zeichen‘ für eine Kommune oder eine Einrichtung – Diskriminierung ist ein Problem, das vor keiner Einrichtung oder Kommune haltmacht.“Wenn Menschen also bewusst werde, dass diese Diskriminierung nicht geduldet wird und sie sich wehren können, sei das ein gutes Zeichen. Denn:„Das ist ein wichtiger Schritt hin zu einer tatsächlichen Veränderung.“ Die Kurdische Gemeinschaft Rhein-Sieg/Bonn e.V. setzt sich seit über 30 Jahren für die sozialen, politischen und rechtlichen Belange der Menschen ein. Nun wurde deren Dienst durch die neue Servicestelle für Antidiskriminierungsarbeit erweitert. Diese wird durch das Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen im Rahmen des Landesprogramms Integrationsagenturen gefördert und hat ihren Schwerpunkt in der Beratung von Menschen, die Diskriminierung erfahren haben. Darüber hinaus sollen durch die neue Servicestelle jedoch auch Institutionen, Einrichtungen und Vereine unterstützt werden, präventiv gegen Diskriminierung vorzugehen.

So gab Petersen mit Verweis auf die vor wenigen Tagen veröffentlichten Umfrage der Bundesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege (BAGFW) in Bezug auf strukturellen Rassismus im Jobcenter zu bedenken: „Bei Diskriminierung handelt es sich um kein individuelles sondern ein strukturelles Problem.“Um auch auf dieser Ebene einen Beitrag gegen Diskriminierung zu leisten, veranstaltet die neue Servicestelle am Freitag, den 26.03.2021, ein Webinar zum Thema „Privilegienkritik und Powersharing“für Fachkräfte aus dem Rhein-Sieg-Kreis.