Das 5. Modul der Ausbildung zum Thema diskriminierungskritische Bildungsarbeit fand am 29. August in Siegburg im Atelier der Kurdischen Gemeinschaft statt. Es ging um dabei schwerpunktmäßig um den Nahostkonflikt und wie Rassismus und Antisemitismus die Diskussionen darum beeinflussen bzw. auch instrumentalisiert werden. Geleitet wurde das Modul erneut von Referent:innen der Kreuzberger Initiative gegen Antisemitismus. Der Nahostkonflikt taucht als Thema fast zwangsläufig auf, wenn das Thema Antisemitismus behandelt wird. Israelbezogener Antisemitismus ist zu einer Möglichkeit geworden, antisemitische Ressentiments vermeintlich legitim zu äußern. Viele Menschen tun sich schwer, hier zu widersprechen, weil sie sich von der Komplexität des Konflikts überfordert fühlen. Im Seminar wurde deshalb ein Blick geworfen in die lange Geschichte der Region mit unterschiedlicher Besiedelung und geopolitischer Zugehörigkeit. In einem Quiz näherten sich die Teilnehmenden der jüngeren Geschichte und insbesondere der Frage der in die Nachbarländer geflüchteten Palästinenser:innen, deren Rückkehr eine zentrale Forderung in den Verhandlungen um eine mögliche Zwei-Staaten-Lösung ist. Am Nachmittag wurden die verschiedenen israelischen und palästinensischen Perspektiven zur Staatsgründung und der aktuellen Situation in einem Planspiel bearbeitet. Hier übernahmen die Teilnehmenden Rollen verschiedener politischer Akteure und diskutierten zum Abschluss „am Verhandlungstisch“ über Zukunftsperspektiven. Den Abschluss des Seminars bildete eine Reflexion der erlebten Methoden.