Interkulturelle Öffnung in der Verwaltung: Zwei Pilotkommunen erhalten das Siegel „interkulturell orientiert“
Das Kooperationsprojekt Siegel „Interkulturell orientiert“ ist ein Pilotprojekt der Integrationsagenturen in Trägerschaft der Kurdischen Gemeinschaft Rhein-Sieg/Bonn e.V., des Caritasverbandes Rhein-Sieg e.V., des Diakonischen Werkes des ev. Kirchenkreises An Sieg und Rhein und des Kommunalen Integrationszentrums des Rhein-Sieg-Kreises. Es setzt sich zum Ziel, die Interkulturelle Öffnung von Verwaltungen, Institutionen und Organisationen zu fördern. Nach einem einjährigen Prozess erhielten die ersten beiden Pilotkommunen Königswinter und Niederkassel im Rahmen eines Festaktes im September ihr Siegel „Interkulturell orientiert“. Der Landrat des Rhein-Sieg-Kreises Herrn Sebastian Schuster und Frau Serap Güler (Staatssekretärin für Integration im Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes NRW) verliehen das Siegel.
Stadt Königswinter – neues Organigramm für Interkulturelle Öffnung
So verliehen die Siegelträger der Stadt Königswinter für ihren Fachbereich Soziales und Gesundheit das Siegel „Interkulturell orientiert“. Die Stadt wünscht sich für die Zukunft, dass weitere Fachbereiche sich auch auf den Weg der interkulturellen Öffnung begeben. Eine sehr prägnante Veränderung für Königswinter war die komplette Reorganisation des Organigrams. Unter dieser wird nun eine bessere Verzahnung der Fachbereiche ermöglicht, sodass Bürger eine auf sie zugeschnittene Dienstleistung erhalten. Dabei war es für den Fachbereich stets das Ziel, den Menschen als Ganzes zu betrachten und eine bestmögliche „All Round“-Dienstleistung zu gewähren. Auch die Mitarbeiterbelegschaft soll gefördert werden: Es werden daher weiterehin Interkulturelle Kompetenztrainings für Mitarbeiter_innen angeboten und die ehrenamtlichen Strukturen weiterentwickelt.
Stadt Niederkassel – Kompetenzschulungen für Vielfaltsorientierung
Die Stadt Niederkassel schrieb sich regelmäßige interkulturelle Kompetenzschulungen auf die Fahne. Als kurzfristige Meilensteine gestaltet die Verwaltung Ihre Ausschreibungstexte so, dass sie Menschen mit Migrationshintergrund zu einer Bewerbung einladen sollen. Die Siegelträger haben gemeinsam mit den Initiatorinnen des Siegelprojektes mittel- und langfristige Meilensteine formuliert, die die Kommunen in einem zweijährigen Prozess umsetzen wollen.
In einem interaktiven Podiumsgespräch erklärten die beiden Kommunen die weitere Motivation an dem Prozess weiterzuarbeiten. Sie möchten auch in zwei Jahren eine Rezertifizierung erhalten. Das Gespräch wurde von der rennomierten Journalistin, Rundfunkmoderatorin und Schriftstellerin Asli Sevindim moderiert. Die Brisanz des Themas wurde auch durch die Teilnahme deutlich. Rund 170 Teilnehmer_innen (Mitarbeiter_innen der Integrationsagenturen und der Kommunalen Integrationszentren) wohnten der Veranstaltung bei.